Stolz auf das Ergebnis waren die Schüler der Hauptschule Dinklage und der Marienschule Goldenstedt, als sie ihren Lehrstellenatlas vorstellten. Besonders die Lehrer waren am Anfang skeptisch. Gab es nicht bereits einen Lehrstellenatlas im Raum Vechta einen Lehrstellenatlas? Warum sollte ein Lehrstellenatlas, der von Schülern erstellt wird, besser genutzt und vor allem gepflegt werden? Darauf hatten die Mitarbeiter des Pro-Aktiv-Centers (Caritas-Sozialwerk, Vechta), Ansgar Beermann und Johannes Lamping, die richtigen Antworten. Entscheidend für das Gelingen eines Lehrstellenatlas’ sei nicht die technische Umsetzung und die einmalige Datenerfassung. Entscheidend sei die Einbindung des Lehrstellenatlas’ in das Gesamtkonzept „Übergang Schule-Beruf“. Ein aktueller Lehrstellenatlas mit frischen Daten sei dabei nur eines von mehreren Zielen.

 

Projektwoche Lehrstellenatlas

Die Schüler nahmen zur Datenerfassung persönlich oder telefonisch mit Firmen und Institutionen in ihrer Nähe Kontakt auf, kamen mit den Mitarbeitern ins Gespräch und verloren dabei ihre Scheu. Das Ganze fand innerhalb einer Projektwoche statt. Bei 95 Prozent der Kontakte gab es von den Firmen eine positive Reaktion. Einmal wurden die Schüler sogar zu Kakao und Keksen eingeladen. Die Firmen und Institutionen ihrerseits sahen mit Interesse diese aktiven Schüler als potentielle zukünftige Mitarbeiter aus der Region.

 

Alle bekamen einen Praktikumsplatz

Als weiteres konkretes Ergebnis hatte die Kontaktaufnahme zur Folge, dass alle teilnehmenden Schüler einen Praktikumsplatz bei den angefragten Firmen angeboten bekamen. Diese und weitere Praktikumsplätze bilden auch für die Zukunft einen Praktikumspool, den auch die nachfolgenden Klassen nutzen können. Es handelt sich also nicht nur um einen Lehrstellen-, sondern auch um einen Praktikumsatlas.

 

EasyData-Software nutzt Google-Geodatenservice

Die technische Realisierung des Lehrstellenatlas sollte Schülern, Lehrern und Betreuern keinerlei zusätzliche Arbeit machen. Dies wurde durch die SocialOffice-Software von EasyData möglich. Wie in der Jugendberufshilfe wurde in einer auf Schüler und Lehrer angepassten Version ein Stellenpool aufgebaut. Die Dateneingabe war für die Schüler kein Problem. Nach der Adresseingabe fragte das SocialOffice über einen Geodatenservice die geographische Lage der Firma ab und speicherte diese in der Datenbank. Mit einem Mausklick konnte der Schüler den eingetragenen Standort überprüfen, der ihm in einer Karte angezeigt wurde. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach ist“, staunte eine Lehrerin beim Blick auf die fertige Karte.

 

Mit dem Menüpunkt „Lehrstellenatlas hochladen“ können die Lehrer den Atlas zukünftig im Internet aktualisieren, und den Schülern steht der Lehrstellenatlas mit allen eingegebenen Daten und einer übersichtlichen Karte aller Standorte zur Verfügung.

 

Wie geht es weiter?

Nach dem erfolgreichen Projektstart heißt es jetzt, die Daten regelmäßig zu aktualisieren. Dies geschieht auf zwei Wegen: Zum einen wird in den achten Klassen eine regelmäßige Projektwoche eingeführt, in der die Daten von den Schülern wieder auf den neuesten Stand gebracht werden. Zum anderen wird der Lehrstellenatlas von den PACE-Mitarbeitern für die Arbeit im Projekt „Übergang Schule-Beruf“ genutzt. Bei dieser Arbeit werden immer wieder Änderungen nachgetragen. Die Nachhaltigkeit des Projektes wird also durch die Einbindung der Schüler und der Berufshilfe gewährleistet.

LA_Dinklage_Schueler
Kunde

Pro Aktiv Center (PACE) Vechta

Aufgabenstellung:

Unterstützung bei der Erstellung einer Lehrstellendatenbank